März 2000
Rottnest Island liegt wenige Seemeilen vor der Westküste Australiens bei Fremantle, welches oft auch als "Hafen von Perth" bezeichnet wird, jedoch eine eigenständige Stadt ist. Seinen Namen verdankt die Insel seinen Ureinwohnern, den Quokkas. Dies ist eine kleine Beuteltierart, die endemisch für Rottnest ist. Als die Holländer im 17. Jahrhundert auf die Insel kamen und dieses Getier entdeckten, hielten sie es für Ratten und nannten die Insel folgerichtig "Rat's Nest". Heute ist Rottnest ein beliebtes Naherholungsziel, in dem sich die Bewohner von Perth und Fremantle am Wochenende vom Arbeitsstress erholen.
Eine Reihe von Tauchbasen in Fremantle und Perth bieten Tagestouren mit zwei Tauchgängen in den Gewässern um Rottnest an, bspw. Diving Ventures, Dive, Ski & Surf oder Sorrento Quai Dive, wobei ich mit Diving Ventures unterwegs war.
Startet man seinen Trip in Perth, fährt man ab 7 Uhr morgens erstmal ein Stündchen durch die Stadt, bis man im Tauchshop in Fremantle ankommt. Gegen 9.30 Uhr sticht man dann in See und nach einer knappen Stunde Fahrt erreicht man den ersten Tauchplatz. Bei über 40 Plätzen um Rottnest hat man hier die Qual der Wahl, wo abgetaucht wird. Unser erster Platz heißt Cathryn Bay, hat eine maximale Tiefe von 11 m und beim Sprung ins Wasser bin ich erstmal ein klein wenig enttäuscht. Von den versprochenen fantastischen Sichtweiten von 18 bis 25 m ist absolut nichts zu sehen, es hat gerade mal 5 bis 10 m, das Wasser ist ziemlich milchig. Vielleicht haben wir einfach einen schlechten Tag erwischt, vielleicht ist's aber auch die starke Dünung, die uns wie ein Pendel hin- und herbaumeln lässt und die ganzen Schwebeteilchen aufwühlt. Das Kalkstein-Riff ist aber tatsächlich in seinem Rot, welches mich sofort ans Outback erinnert, ziemlich schön anzuschauen. Korallen und Schwämme in vielen verschiedenen Farben haben sich auf dem Riff angesiedelt. Das Ganze wird überwuchert von dichtem Kelp, der ebenfalls in der Dünung hin- und herweht. Unsere japanischen Freunde haben zum Glück auch an ein Netz gedacht, mit dem sie sich auf Langustenjagd begeben. Kein schwieriges Unterfangen, denn in jeder zweiten Ritze sitzt eines dieser Viecher. Insgesamt ein ganz netter Tauchgang.
Vor dem zweiten Tauchgang des heutigen Tages gibt mein Leihcomputer erstmal den Geist auf. Nicht nur das, auch der meines Buddies verweigert fortan den Dienst und ist weder durch gutes Zureden noch Konsultieren der Crew zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen. Offensichtlich sind bei beiden Computern die Batterien leer und Ersatzbatterien natürlich weit und breit nicht in Sicht. Also ist mal wieder Tauchen nach Tabelle angesagt, ein kleiner Minuspunkt bei ansonsten astreinem Service. Unser zweiter Tauchplatz, Point Clune, ist mit 14 m Tiefe drei Meter tiefer ist als der erste. Nun denn, wir haben es alle überlebt ... Ansonsten ist zum Tauchplatz nichts zu sagen, er bot gegenüber dem ersten nichts Neues. Gegen 16 Uhr laufen wir wieder im Hafen von Fremantle ein.
Fazit: Es ist natürlich schwer, mit lediglich zwei Tauchgängen das Tauchen um Rottnest zu beurteilen. Die Tauchgänge, die ich gemacht habe, waren ganz nett, haben mich jetzt aber auch nicht gerade vom Hocker gerissen.