Tauchen im Ostpazifik
Einige der besten Großfischreviere der Welt liegen im Ostpazifik vor der Küste Mittel- und Südamerikas. Die Hammerhaischulen von Galapagos und Malpelo sind weltberühmt. Und da wir es geschafft haben, innerhalb von nur wenigen Jahren 95 % der Hammerhaipopulation auszuradieren, dachte ich, ich gucke mir das mal an, bevor es überhaupt keine mehr gibt.
Im Februar 2008 ging's auf Tauch- und Landsafari nach Galapagos. Schon im August folgte Malpelo, zwei Jahre drauf war Cocos an der Reihe, womit ich schon mal alle einschlägigen Ziele vor dem südamerikanischen Kontinent betaucht und einen Eindruck gewonnen hatte. Im März 2011 folgten mit der mexikanischen Cortez-See und den Socorro-Inseln die ersten nordamerikanischen Ziele, die 2012 endlich mit den Weißen Haie von Guadalupe komplettiert wurden. Seit meiner ersten Begegnung mit dem Top-Räuber der Meere, 2004 in Südafrika, wollte ich da hin. Spätestens mit diesem Trip hat sich der Ostpazifik auch endgültig als mein Lieblingstauchziel auf dem Planeten etabliert.
In den folgenden Jahren ging es noch 1x nach Cocos, dem ich eine 2. Chance geben wollte, und 3x nach Malpelo. Die karge Felsinsel 400 km vor der kolumbianischen Küste schafft es einfach nicht, langweilig zu werden. Wahrscheinlich fahre ich da so lange hin, bis ich auch den Ferox sehe (oder in der Kiste liege). Die "Silky Season", in der man die besten Chancen auf große Seidenhaischulen hat, ist im Mai/Juni. Mit dem größten Hammerhaiaufkommen kann man tendenziell gegen Ende des Jahres rechnen — auch ein Grund, warum mein 4. Malpelo-Besuch wahrscheinlich nicht der letzte war.
Galapagos hatte ich eigentlich mittlerweile aufgrund der explodierten Preise von meiner Zielgebietsliste gestrichen. Im Jahr 2018 kostete ein Charter für eine Woche fast soviel, wie ich 10 Jahre zuvor noch für eine Zwei-Wochen-Tour bezahlt hatte – und das war schon nicht wenig. Dann kam jedoch Tauchertraum mit einer Sondertour um die Ecke, bei der es wegen der Evaluation eines neuen Bootes wieder einen deutlichen Preisnachlass gab. Zwar trotzdem kein Schnäppchen, aber dennoch habe ich daraufhin alle guten Vorsätze über Bord geschmissen und mich nach 12 Jahren im Februar 2020, gerade noch rechtzeitig vor der Corona-Krise, nochmal auf den Weg nach Ecuador gemacht.
