Maskenfalterfisch unter Tischkoralle, Farasan Banks

Saudi-Arabien - Tauchsafari Farasan Banks, Teil 2

April 2023

Tag 7: MO, 10.04., Eagle / Danak

Unsere erste Station auf dem Weg zurück nach Al Lith ist das Shaab Sauah, welches unter den Safaribooten als Tauchplatz Eagle firmiert. Marco kündigt das Riffdach beim Briefing als "unforgettable" an. Schaun mer mal. Zuerst gibt es aber das gewohnte Spiel: runter auf 50 Meter, darauf hoffen, dass im Blauwasser was vorbeischwimmt, hoch ans Riff, Austauchen. Das Riffdach präsentiert sich dabei als totale Trümmerwüste, was mich zu der Vermutung veranlasst, dass Marcos Ansage beim Briefing sarkastisch gemeint war. Meine Mittaucher sind allerdings anderer Meinung. Aber so viele Tomaten kann man doch gar nicht auf den Augen haben! Immerhin ist die Wand auch hier ganz ok und ein Grauer Riffhai, eine Kröte und ein Adlerrochen, die wir beim zweiten Tauchgang noch sichten, versöhnen mich ein kleines bisschen mit dem Adlerriff.

Für den Nachmittag und Abend steuern wir die 20 km entfernte Insel Danak an. An der Westseite zieht sich parallel zur Kante ein Kanal durch das Riff, welches einfach fantastisch ist; in meinen Augen das beste bisher. Auf Großfisch oder irgendetwas im Blauwasser müssen wir auch hier verzichten, aber all das Gewusel in und um die Korallen lässt bei mir trotzdem keine Langeweile aufkommen. Das Gleiche gilt auch für den Nachttauchgang, bei dem wir besagten Kanal etwas näher erkunden. Im Schein der Lampe materialisiert sich erschreckend viel Korallenschrott, von dem auf dem Riffdach und an der Außenkante gar nichts zu sehen war. Aufgeschreckt und verwirrt vom Licht der Lampen des Buddy-Teams vor uns kommt auf einmal eine Kröte auf mich zugestürmt. Ich denke noch: "Wann möchte sie denn abdrehen?", als sie schon mit Vollkaracho in mich reinbrettert, wodurch ich herausfinde, dass Kröten nicht nur schnell sind, sondern auch einen ziemlich harten Schnabel haben. Zum Glück schüttelt sie sich nur kurz und findet dann zum Atmen ihren Weg zur Wasseroberfläche, wo ich sie aus den Augen verliere. Das gibt einen schönen blauen Fleck am Arm! Kurze Zeit später erregt ein kleiner blau-lila schimmernder Punkt, der neben mir hertanzt, meine Aufmerksamkeit. Der Punkt ist winzig, vielleicht einen halben Zentimeter, sodass ich mit meiner Altersblindheit nicht erkennen kann, was ich da vor mir habe. Als ich die Lampe draufhalte, verschwindet der Punkt allerdings schnurstracks im Sand. Vorsichtig grabe ich ihn wieder aus und beginne zu ahnen, dass es vermutlich eine Baby-Stummelschwanz-Sepie ist (im Englischen weniger gestelzt "Bobtail Squid" genannt), von der ich nicht wusste, dass es sie überhaupt im Roten Meer gibt. Ich kenne sie eigentlich nur aus Südostasien. Die Auswertung der Fotos und Konsultation des Fischführers bestätigt meinen Verdacht und macht diesen Nachttauchgang zu meinem persönlichen Highlight des Trips, Großfisch hin oder her.

Tag 8: DI, 11.04., Shaab Mudarr / Shaab Ammar

Unsere nächste Station ist das Shaab Mudarr, welches vom Aufbau her eine Kopie von Elphinstone ist. Wir versuchen es zunächst am Nordplateau, sichten in 51 m Wassertiefe aber nichts als "Deep Grey Sea". Weiter oben sieht es auch nicht besser aus. Für den zweiten Versuch geht es daher ans Südplateau, was ein bisschen Fahrt mit dem Zodiac bedeutet. Bei der ordentlichen Welle, die es heute hat, merkt man dann besonders, wie katastrophal schlecht die Zodiacs sind und so gar nicht zu dem ansonsten sehr guten Schiff passen: Mit einem einzelnen 40 PS Außenborder sind sie leicht untermotorisiert. An den Seiten fehlt es an Seilen oder Griffen, an denen man sich bei rauer Fahrt festhalten kann und eine Leiter für den Ausstieg sucht man vergebens. Hier sollte der Betreiber schleunigst nachbessern. Die mühselige Ausfahrt wird wenigstens mit fünf Silkies belohnt, die uns 20 Minuten lang beäugen. Yay! Nach 25 Minuten verlassen wir das Plateau und tauchen an der Ostseite entlang aus. In kraftraubender Kleinarbeit befreie ich eine Koralle von etwas Plastikmüll, der sich um sie gewickelt hat, nur um dann beim Hochblicken festzustellen, dass ich noch 3 Taucherleben bräuchte, um diesem Riff zu helfen. Wo man nur hinblickt, sind die Korallen fest mit Plastiktüten umwickelt. Ein erschreckender Anblick hier im Niemandsland des Roten Meeres, der uns wieder mal vor Augen führt, was unser Konsum dem Meer antut. Möchte nicht wissen, wieviele Kröten hier schon die eine oder andere Plastiktüte zum Mittagessen verspeist haben.

Am Nachmittag gibt es mit Shaab Ammar einen alten Bekannten, den wir schon vor drei Tagen auf dem Weg nach Süden besucht haben. Wieder tauchen wir an der Südspitze ab und hängen uns in die Strömung, die heute stark aus Osten weht. Vielleicht ist es ihr geschuldet, dass sich ein halbes Dutzend Graue Riffhaie, zwei oder drei Hammerhaie und ein paar Weißspitzen ein Stelldichein geben. Während Marco sich mit der halben Gruppe bei Ablauf der Nullzeit Richtung Riff orientiert, bleiben wir zu viert noch ein paar Minuten hocken, um das Schauspiel weiter zu beobachten, jetzt, wo endlich mal eins da ist. Als wir endlich den Abflug machen, ist die Strömung so stark, dass wir es nicht zurück ans Riff schaffen. Also setzen wir die Boje und sitzen unsere Deko, die individuell sehr unterschiedlich ausfällt (5-20 Minuten), frei fliegend im Blauwasser ab. Dieser Tauchgang hat gezeigt, warum das Bojeschießen sitzen sollte und warum man mindestens 10 Meter Leine an ihr haben sollte. Jede Minute, die man bei Strömung für den Zodiac-Fahrer früher sichtbar ist, kann Gold wert Seidenhaie (Carcharhinus falciformis) können bis zu 3,3 m lang werden, wobei die Durchschnittsgröße bei 2,5 m liegt. Zumindest war sie das mal, bevor auch dieser Hai Opfer von Überfischung und Beifang geworden ist. Zwei Großaugenmakrelen tanzen einem Seidenhai auf der Nase herum. sein. Zumal jetzt am späten Nachmittag die Sache für den Fahrer noch schwerer ist, denn das Licht der tief stehenden Sonne wird vom Wasser so stark reflektiert, dass eine Boje auf der Wasseroberfläche kaum zu erkennen ist, wenn man gegen das Licht guckt.

Nach dem Tauchgang setzen wir unsere Fahrt nach Norden fort, um die 20 Kilometer bis zum nächsten Tauchplatz hinter uns zu bringen. Auf dem Weg dahin gibt es noch ein Rendezvous mit dem Paketdienst, welcher in Form der Almonda daherkommt, dem einzigen anderen Safariboot, welches derzeit in der Gegend operiert. Es bringt einen nicht angekommenen Koffer, sodass der glückliche Besitzer an den letzten drei Tagen noch mit seinem eigenen Gerödel tauchen und die geliehene Zahnbürste zurückgeben kann.

Tag 9: MI, 12.04., Malathu / Jadir

Für die ersten beiden Tauchgänge probieren wir nochmal an Malathu unser Glück. Auch den Platz kennen wir ja schon und wie schon vor vier Tagen betauchen wir auch heute das Südplateau und die Ostseite. Von der beim Briefing angekündigten Strömung, die "stark wie ein Fluss" ist, fehlt an der Wand jede Spur. Von allem anderen auch, "deep blue sea" in 50 Meter Tiefe. Überm Plateau ist dann etwas Strömung zu spüren, die ausreichend ist für eine schöne Barrakudaschule und ein paar Graue Riffhaie. Immerhin! Beim 2. Tauchgang, für den ich das Weitwinkelobjektiv beiseite lege, springen wir direkt vom Schiff. Meine Objektivwahl erweist sich als richtig, denn mit Großvieh ist es schon wieder Essig.

Der zeigt sich in Form eines Seidenhais beim nächsten Tauchgang an Jadir, nur wenige Kilometer entfernt. Der Hai kommt in Begleitung eines Großen Barrakudas. Beide warten schon unter dem Schiff als wir von der Plattform hüpfen und am Seil entlang zum Riff rüber strampeln. Ansonsten ist der Tauchgang fast eine Kopie des vorherigen: am Riff entlangstreifen und allen Fahnenbarschen mal "Hallo" sagen, die sich nicht rechtzeitig in einer Koralle verkriechen können.

Tag 10: DO, 13.04., Long Reef

Eigentlich wollten wie es an den letzten Tagen nochmal an Plätzen versuchen, an denen wir schon etwas Glück mit Großfisch hatten, aber der in der Nacht stark aufgekommene Wind lässt uns Zuflucht am Long Reef suchen. Marco erzählt, dass weder der Käpt'n noch die restliche Crew in der Nacht ein Auge zugemacht haben. Beim Blick aufs Meer ist das nachvollziehbar: Die starke Brandung, die sich an der Nord- und Südpitze des Riffs bricht, macht ein Betauchen der beiden Plateaus unmöglich. Auch die Zodiacs können nicht rausfahren. Als einzige Option können wir direkt vom Schiff springen, uns an der Mooringleine entlang zum Riff hangeln, da an der Steilwand entlang rauf und runter tauchen und dann zurück zum Schiff. Oder wir können einfach den morgendlichen Tauchgang ausfallen lassen und der Crew eine Mütze Schlaf gönnen. Die gesamte Marco-Gruppe, der ich auch angehöre, entscheidet sich für Letzteres. Am Riff entlang gedümpelt sind wir in den letzten Tagen wahrlich reichlich.

So geht es also erst am späten Vormittag mit der beschriebenen Prozedur ins Wasser. Bei leichter Gegenströmung tauchen wir 30 Minuten in der Tiefe an einem unspektakulären Riff entlang, machen dann kehrt und tauchen oben rum zurück. Und siehe da: Zwischen 8 und 10 Metern ist das Riff erste Sahne, mit das beste auf unserem Trip! Tiefer als 15 Meter muss man hier jedenfalls nicht gehen. Unser Ausflug wird von permanentem Delfingezwitscher untermalt, aber leider lassen sich die Urheber des Singsangs nicht blicken.

Am Nachmittag hat sich der Wind zumindest so weit gelegt, dass wir mit den Zodiacs los können. Wir fahren zur Südspitze, aber zum Abtauchen hat es immer noch zu viel Brandung. Also springen wir etwas entfernt von der Spitze und tauchen oneway zurück zum Schiff. Der Ausflug bringt keine neuen Erkenntnisse, im Blauwasser herrscht auch hier gähnende Leere.

Für den Nachttauchgang finden sich nur noch drei Motivierte, alle anderen genießen lieber einen Kaffee in der Lounge. Ich hoffe, vielleicht doch nochmal Spanische Tänzerinnen zu finden, aber die Suche der Urheber des Geleges, das Nicole tagsüber erblickt hatte, bleibt leider erfolglos.

Tag 11: FR, 14.04., Long Reef

Für den finalen Tag bleiben wir am Long Reef, denn Wind und Welle haben sich so weit gelegt, dass wir bei den beiden Abschlusstauchgängen doch noch das Südplateau in Angriff nehmen können. Dort erwarten uns zum Start eine große Schule Dunkelflossenbarrakudas und ein kleiner Schwarm Großaugenmakrelen. Auf den neugierigen Seidenhai folgt ein Adlerrochen, ein Grauer Riffhai und ein paar Büffelkopfpapageien. Marco fuchtelt ein bisschen mit der Boje rum, worauf die Füsilierschule steil geht. Mit 20 Minuten Deko tauchen wir an der uns schon bekannten Ostseite zurück Richtung Schiff und beobachten dabei die Brandungswellen, die über das Riff rollen und hübsche Muster Nicole wirft einen letzten Blick auf das ansehnliche Riff. auf die Wasseroberfläche zaubern. Na geht doch! Das war mal ein versöhnlicher Abschluss, so hätten sich die Farasan Banks gerne öfter präsentieren dürfen!

Nach dem zweiten Tauchgang ist Schicht. Flugs wird die Ausrüstung gespült und auf dem Oberdeck aufgehängt, damit sie während der vierstündigen Rückfahrt nach Al Lith noch trocknet. Dort schließt sich der Kreis; wir beenden die Tour so, wie wir sie begonnen haben: Schnorchelexkursion. Wir sitzen gerade im Zodiac und sind noch am Schiff vertäut, als es einmal "Whale Shark" vom Ausguck tönt. Die meisten halten es für einen Scherz, aber als ich mich umdrehe, sehe ich tatsächlich das unverwechselbare Rückenmuster ein paar Meter hinter dem Schiff vorbeiziehen. Rubbeldiekatz sind Timon und ich im Wasser, aber zu spät: Der Hai ist schon abgetaucht und ward nie mehr gesehen. Unsere anschließende 45-minütige Zodiac-Fahrt bringt auch nicht mehr die erhoffte Begegnung, sodass wir einfach ohne Walhai ins Wasser springen und entsetzt feststellen, dass das Wasser hier an einigen Stellen weit über 30 Grad haben muss. Es fühlt sich an wie in einer Therme. Da freut man sich richtig auf eine kalte Dusche vor dem Abendessen!

Nach selbigem hält Federico noch einen interessanten Vortrag über das Rote Meer. Danach werden die besten Werke der teilnehmenden Foto- und Bewegtbild-Enthusiasten der Allgemeinheit präsentiert, womit eine schöne Tour zu Ende geht.

Tag 12: SA, 15.04., Al Lith → Dschidda

Um 10 Uhr holt uns der Shuttle-Bus ab, der uns zurück nach Dschidda ins Clarion-Hotel bringt. Wegen des Verkehrs brauchen wir dieses Mal fast 3 Stunden. Um 13 Uhr treffen wir im Hotel ein und reservieren uns für 14 Uhr einen Tisch, an dem wir uns zum Mittagessen treffen wollen. Eine andere Option gibt es nicht, denn wegen des Ramadans haben alle Geschäfte und Restaurants tagsüber geschlossen. Die meisten Läden öffnen erst abends um 20 Uhr. Zu unserer Überraschung ist auch das Hotel im Ramadan-Modus, denn außer uns befindet sich nicht ein einziger Gast in dem riesigen Hotel-Restaurant, das mit zwei Angestellten besetzt ist. Der Bangladeshi ist Kellner und Koch in Personalunion, nimmt also alle Bestellungen auf, bereitet das Essen zu, serviert Speisen und Getränke und bringt am Ende die Rechnung. Der Einheimische steht einfach nur da, rührt keinen Finger und kontrolliert, dass der Bangladeshi alles richtig macht. Man munkelt, so funktioniert die "Arbeitsteilung" im gesamten Land. Da ist es kein Wunder, wenn man eine Dreiviertel­stunde auf seine Wasser­melonen­schorle wartet.

Den Nachmittag vergammeln wir am Pool auf dem Hoteldach und beobachten im Livestream, wie Dortmund in Stuttgart mutmaßlich die Meisterschaft aus der Hand gibt. Abends fahren wir kollektiv mit dem Bus in die Altstadt von Dschidda, die sich seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe nennen darf. Ich habe mich sehr auf diesen Ausflug gefreut, weiß aber auch nicht so wirklich, was ich eigentlich erwartet habe. Auf jeden Fall nicht das, was ich dann erlebe: Die ganze Altstadt ist eine einzige Shopping-Meile mit allerlei Geschäften in den historischen, mit hölzernen Fenstererkern versehenen Bauten, die in den letzten Jahren verstärkt saniert wurden. Durch die Straßen und Gassen quälen sich die Menschenströme, um in einer der zahlreichen Fressbuden, die die Plätze mit ihren Tischen und Stühlen zugestellt haben, ein Lamm am Spieß oder ein Eis am Stiel zu essen, welches von den Straßenverkäufern unablässig in einer unerträglichen Lautstärke feil geboten wird. Die Schildergasse an einem Samstagvormittag ist eine Wohlfühloase dagegen! Vielleicht liegt's an mir, aber ich habe nach der Einsamkeit auf dem Meer den totalen Kulturschock. Nach einer halben Stunde habe ich genug gesehen und will schnellstmöglich zurück ins Hotel. Die lieben Mitreisenden finden es aber durch Einkaufsbummel in der Altstadt von Dschidda die Bank spannend und hätten gerne mehr als die 2 1/2 Stunden Zeit, die es schließlich werden, mit Stöbern in den Krimskrams-Läden verbracht. Ich für meinen Teil bin dagegen heilfroh, als wir gegen 23 Uhr zurück im Hotel sind. Schlafen lohnt sich nicht mehr, in drei Stunden ist die Nacht vorbei.

Tag 13: SO, 16.04., Dschidda → Amman → Köln

Um 2 Uhr machen wir uns auf zum Flughafen, um um 4:50 Uhr in den Royal Jordanian-Flieger nach Amman zu steigen. Unsere dortigen drei Stunden Aufenthalt in der Airport Lounge verbringe ich mit Dösen auf der Couch und Sinnieren über das Fazit der Safari. Das lautet: Sie hat Spaß gemacht, aber die Erwartungen erfüllt hat sie nicht. Bezüglich des Schiffes gibt es wenig zu meckern: Die Zodiacs sind auf gut Deutsch und wie oben schon erläutert Scheiße. Das Essen ist qualitativ fast immer sehr gut und schmackhaft, aber alles andere als abwechslungsreich. Es gibt eigentlich zu den jeweiligen Mahlzeiten immer das Gleiche. Das war's aber auch schon, ansonsten fand ich das Schiff und seine Crew sehr gut. Der Tauchbetrieb war top organisiert, die Briefings ausführlich und die Guides genauso kompetent wie entspannt unterwegs. Das Tauchen selbst hat mich halt etwas enttäuscht. Klar, die Korallen an den meisten Riffen sind intakt und warten mit Tonnen von Fahnenbarschen und anderem Kleinfisch auf. Das hat man in Ägypten aber auch. Ansonsten war der Fischreichtum überhaupt nicht zu vergleichen mit dem, den ich vor 9 Jahren im Sudan erlebt habe. Im Blauwasser herrschte meistens gähnende Leere, um jeden Hai musste man lange und tief mit der Plastikflasche kämpfen. Mag sein, dass es im Sudan heute auch nicht mehr so aussieht, aber der Slogan "Wie Ägypten vor 30 Jahren" traf auf unsere Tour jedenfalls nicht zu. Der einzige Unterschied, den ich zwischen Ägypten und Saudi-Arabien ausmachen konnte, ist die Anzahl der Boote. In Saudi-Arabien ist man halt mit Sicherheit alleine und teilt sich die Riffe nicht mit einem halben Dutzend anderer Boote. Ob das die doppelte Anzahl an Scheinen wert ist, die man im Vergleich zu Ägypten hinlegen muss, muss jeder für sich entscheiden. Und klar: Vielleicht hatten wir auch einfach nur Pech. Das kann man auch an den geilsten Plätzen der Welt mal haben. Trotzdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass mich Saudi-Arabien nochmal wiedersieht.

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